DAS MAGISCHE AUGE - EINFÜHRUNG
Beim Betrachten von MAGISCHE-AUGE-Bildern erscheinen hinter (oder vor) der
Bildebene 3D-Objekte, die in den Bildern direkt oder verschlüsselt enthalten sind.
Zum Erlernen des 3D-Sehens eignen sich solche Bilder, bei denen die
dargestellten Objekte mit den 3D-Objekten übereinstimmen (wie beim Aquarium)
besser, als Bilder, bei denen die 3D-Objekte verschlüsselt dargestellt sind
(alle anderen Bilder).
Der Mechanismus des 3D-Sehens funktioniert folgendermaßen:
3D-Bilder besitzen eine nahezu konstante Periodizität in horizontaler
Richtung. Beim 3D-Sehen werden die Augen auf "Fernsicht" gestellt, so daß
Bildbereiche benachbarter Perioden von beiden Augen getrennt wahrgenommen
werden. Im Schnittpunkt der Gerade 'linkes Auge - Bildpunkt' mit der
Gerade 'rechtes Auge - Bildpunkt der nächsten rechts liegenden Periode'
entsteht der entsprechende Bildpunkt des 3D-Objektes. D. h. 3D-Sehen ist
nur mit 2 Augen möglich. Dabei muß eine gedachte Gerade, die durch beide
Augen geht, parallel zur Bildhorizontalen verlaufen. Die leichten
Abweichungen von der strengen Periodizität im 3D-Bild bewirken das Entstehen
von räumlichen Strukturen. Bereiche mit einer längeren Periodizität
bewirken ein weiter entferntes 3D-Objekt als Bereiche mit einer kürzeren
Periodizität.
Diese Methode des Sehens kann man als "Paralleltechnik" bezeichnen. Eine
andere Möglichkeit ist die "Über-Kreuz-Technik". Dabei werden die Augen
nicht auf "Fernsicht" sondern auf "Schielen" gestellt, so daß sich die
Geraden 'Auge - Bildpunkt' im Bereich zwischen den Augen und dem 3D-Bild
schneiden. Das 3D-Objekt entsteht somit vor dem 3D-Bild. Die 3D-Bilder,
die mit dieser Technik gesehen werden, müssen im allgemeinen anders
verschlüsselt werden als Bilder, die mit der "Paralleltechnik" gesehen
werden. Alle hier dargestellten 3D-Objekte sind mit der "Paralleltechnik" zu sehen.
Um die 3D-Objekte optimal zu sehen, ist folgendes zu beachten:
- Keine Lichtreflexionen auf dem Bildschirm (durch Fenster oder Beleuchtung),
am besten im dunklen (nur Bildschirm-Licht)
- Kopf geradehalten (Augen parallel zur Bildschirmhorizontale)
- Abstand zum Bildschirm ca. 80 cm
- Konzentration auf markante Bildpunkte (horizontal periodisch) und durch unscharfes
Sehen Bildpunkte benachbarter Perioden zur Überlagerung bringen
Und hier noch etwas genauer für die Freunde der Mathematik:
| z-Achse
/|\
Auge 1 | Auge 2
O | O
* | *
* | *
* | *
* |*
* |
* *|
* * | 3D-Bildebene
--------X--X--|----------------->
* * | (Bildschirm) x-Achse
X |
3D-Objekt |
|
Mit der Position (x1, 0, z1) für Auge 1,
der Position (x2, 0, z2) =
(-x1, 0, z1) für Auge 2
und der Position (x3, y3, z3) für das 3D-Objekt
erhält man für die Bildpunktpositionen (x1', y1', z1')
und (x2', y2', z2'):
x1'=(z1x3-z3x1)/(z1-z3),
x2'=(z1x3+z3x1)/(z1-z3),
y1'=y2'=(z1y3)/(z1-z3) und
z1'=z2'=0.
Und so könnte dann ein kleines Programm (Turbo Pascal Quelltext)
dazu aussehen.
(c) Lutz Tautenhahn 1/99
zu den Bildern