Problembeschreibung:
Bei der Materialbedarfsplanung mittels programmorientierter Disposition durch Stücklistenauflösung besteht das Problem darin, aus den Primärbedarfsmengen für die Endprodukte und den Input-Output-Beziehungen der einzelnen Einsatzgüter, die als Direktbedarfs-Koeffizienten bekannt sind, die Gesamtbedarfe für die Einsatzgüter zu ermitteln. Die Beziehungen zwischen den Artikeln können durch einen Gozinto-Graphen dargestellt werden.
Beispiel:
Ein Endprodukt P werde aus einer Baugruppe B und drei Einzelteilen E1, E2 und E3
wie folgt hergestellt:
Das Endprodukt P wird montiert aus 1 Baugruppe B unter Verwendung von 1 Einzelteil E1
und 2 Einzelteilen E3.
Die Baugruppe B wird montiert aus je 2 Einzelteilen E1 und E2.
Welche Mengen an Einzelteilen müssen beschafft werden, wenn 10 Endprodukte P
hergestellt werden sollen und noch 12 Baugruppen B auf Lager sind?
Direktbedarfsmatrix:
{ | ||||
5 | ||||
P | B | E1 | E2 | E3 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1 | 2 | 0 | 0 | 0 |
0 | 2 | 0 | 0 | 0 |
2 | 0 | 0 | 0 | 0 |
} |
P | B | E1 | E2 | E3 |
{ | ||||
10 | -12 | 0 | 0 | 0 |
} |
Lösung mittels Programm:
Die obigen Daten innerhalb der geschweiften Klammern können direkt vom Programm als Eingabedaten verarbeitet werden. Als Lösung wird die Strukturstückliste, die Gesamtbedarfsmatrix sowie der Bestellvektor ausgegeben, zusätzlich kann ein Gozinto-Graph dargestellt werden.
Bei der ersten Lösung wird davon ausgegangen, daß von den 12 Baugruppen, die auf Lager
sind 10 zur Montage der 10 Endprodukte verwendet werden, die restlichen 2 werden wieder
demontiert, woraus sich 4 Einzelteile E1 ergeben. Es werden daher zusätzlich nur 6 weitere
Einzelteile E1 benötigt. Bei der zweiten Lösung (korrigierter Bedarfs- und Bestellvektor)
wird die Berechnung so durchgeführt, daß bereits fertiggestellte Halbprodukte, die auf Lager
liegen nicht wieder demontiert werden.
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Lutz Tautenhahn, 8/98